totenkult ägypten unterricht
Diese Bilder halten mitunter allerdings ein offensichtlich bereits in frühester Zeit geformtes Geschehen fest und zeichnen es in idealer Weise nach, so dass nicht zwingend ein real vollzogener Hergang dargestellt sein muss. 5. Aus den überlieferten Bilderzyklen sowie den genannten textlichen Quellen, gleich welcher Art, lässt sich ein Ablauf der Feierlichkeiten während des Bestattungsrituals rekonstruieren, das in mehreren Etappen vollzogen wurde (s. Abb. 4 Mumie des Verstorbenen vor seinem Grab (Grab des Nebamun und Ipuki / TT 181, 18. in Theben Ägypten. Tonnenschwere Steinblöcke von Menschenhand in jahrzehntelanger Arbeit aufgetürmt. Wie aufwendig die Behandlung jeweils ausfiel, hängt von der Epoche ab, in der sie stattfand, in erster Linie aber von den finanziellen Mitteln, die eingesetzt wurden oder werden konnten (Quack, in: Landesmuseum Württemberg 2007). Opulenter Text-Bildband zur thebanischen Nekropolet
Dazu erfährt der Leichnam eine spezielle Behandlung, real wie auch symbolisch, die ihm beides garantiert. Dieser Zug zum Grab findet entgegen dem bisherigen Geschehen unter Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Bilder und Grafiken dürfen frei im Unterricht verwendet werden. Dieser Weg, den der Leichnam bis zur Grablegung nimmt, ist eine Abfolge zahlreicher einzelner Handlungen, die jeweils rituell unterstützt und begründet werden („Bestattungsritual“, Altenmüller 1975c, Assmann 2001, 39-53, Meyer-Dietrich 2006, 40-72; → Mumie / Mumifizierung). die Mumie, zu der er geworden ist, in das Grab gebracht wird, soll der Ba zum Himmel aufsteigen. Die Redaktion hat im großen Totenkult ägypten unterricht Vergleich uns die empfehlenswertesten Produkte angeschaut und alle auffälligsten Informationen zusammengetragen. am Orte der Reinheit.«. Sie ist mit der Bestattung also keineswegs beendet, tritt aber in eine neue Phase. Pyramiden und Totenkult im alten Ägypten. Abb. Das Grab im alten Ägypten war in einen komplexen Toten- und Verehrungskult einbezogen. Dies war ein immer wiederkehrender Ablauf in der altägyptischen Vorstellung zur Wiedergeburt. verwalten|vermieten|verkaufen. Aus: A.H. Gardiner / N.M. Davies, La peinture égyptienne ancienne (Art et archéologie), Paris III, 1953, o.S. Der Sohn, Beistand und Erbe wird als → Horus bezeichnet und erhält das Geleit der vier Horussöhne. Im angefügten Beispiel führt die Archäologin Frau Dr. Peters den jungen Forscher durch das Thema „Totenkult im Alten Ägypten“. Hier findest du noch einmal die Informationen und Übungen zum Kapitel "Ägypten - eine frühe Hochkultur". Nirgendwo anders erfahren wir so viel über den Glauben der alten Ägypter, wie in den Gräbern der Pharaonen. Abb. Denn kein anders Volk hat so riesige, prachtvolle Gräber und gut erhaltene Mumien hervorgebracht wie die alten Ägypter. Behandlung des Leichnams, Beisetzung oder Versorgung über die Grablegung hinaus. Auf was Sie als Kunde vor dem Kauf Ihres Totenkult ägypten unterricht Aufmerksamkeit richten sollten. Die Gräber wurden kostbar verziert und mit Grabbeiga-ben reich ausgestattet, damit es dem Verstor-benen im … Gute Botschafter GmbHAgentur für sinnstiftende Markenführung, Das Wissenschaftlich-Religionspädagogische Lexikon, Die Bibel in der Kunst / Bible in the Arts, https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/36082/, 2. nach dem Denkstein des Oberschatzmeisters I-cher-nofret im Berliner Museum (Untersuchungen zur Geschichte und Altertumskunde Aegyptens 4,2), Leipzig, Seeber, Chr., 1976, Untersuchungen zur Darstellung des Totengerichts im Alten Ägypten (Münchner Ägyptologische Studien 35), München, Settgast, J., 1963, Untersuchungen zu altägyptischen Bestattungsdarstellungen (Abhandlungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo; Bd. Dynastie wird in den Grabdekorationen der Lauf der Sonne nicht mehr nur unter Erde beschrieben, sondern unter und über der Erde. durch die Trennung von → Ba („Seele“) und Körper. trickfilm zum thema das ägyptische totenreichmit einer 5. klasse des Heinrich-Herz-Gymnasium Erfurt Zudem kommt eine Reihe von Werkzeugen zum Einsatz, u.a. sie werden durchlässig, der Verstorbene wird in das Festgeschehen mit einbezogen. Abb. Totengericht, Übergang ins Jenseits 2.2.4. Drei Seelen verkörperten z.B. Mitfahrt in der Sonnenbarke, Abwehr feindlicher Kräfte sowie Bewegungs- und Handlungsfreiheit. Hier findest du noch einmal die Informationen und Übungen zum Kapitel "Ägypten - eine frühe Hochkultur". 7, daneben aber auch in den beigefügten Texten). Der Glaube an ein Leben nach dem Tod ist für die alten Ägypter immer lebendig gewesen. in Theben Ägypten. „O Osiris, Myrrhe, die aus (dem Land des Weihrauchs) Punt gekommen ist, ist für Dich bestimmt, um Deinen Duft durch den Gottesduft angenehm zu machen, Ausfluss, der aus (dem Sonnengott) Re gekommen ist, ist für Dich bestimmt, um Dich wohlriechend zu machen …“. Diese Nacht steht in engem Zusammenhang bzw. Jahrtausends v. Chr. Die Vorstellung, im Grab eine Stätte der Begegnung zu sehen, wird in weiteren Kulthandlungen, die für den Verstorbenen nach seinem Tod zelebriert wurden, umgesetzt. Der Wunsch des Verstorbenen, seiner zu gedenken und für ihn eine Opfergabe zu deponieren, kann auch an alle Besucher des Grabes gerichtet sein („Anruf an die Lebenden“), doch ist davon abgesehen der Totenkult eine Angelegenheit der Familie (dazu noch im Folgenden). Wächter und Gottheiten sowie Texte aus dem Totenbuch, das magische Formeln enthielt schützten ihn. Die Sarglegung schließt die Handlungen in der Balsamierungsstätte ab. Abb. Im zweituntersten Register ist der Verstorbene auf dem Acker beim Pflügen mit zwei Rindern und beim Korn säen, zu sehen. Der Totenkult der alten Ägypter umfasst viel mehr als nur das Thema Mumien. Dynastie benutzt hatten. So ist zwar speziell ausgebildetes Personal an der Balsamierung beteiligt bzw. Nur einige wenige Abschnitte des Balsamierungsrituals sind in Gräbern oder auf Särgen bildlich dargestellt (Janot 2000, 27-29, Quack, in: Landesmuseum Württemberg). Er wird oft mit einem Falkenkopf und einer Sonnen- Totengericht einfach erklärt Viele Ägypten-Themen Üben für Totengericht mit Videos, interaktiven Übungen & Lösungen. Einen Höhepunkt während des Aufenthaltes in der Balsamierungsstätte bildet eine Stundenwache, die vermutlich in der Nacht direkt vor dem Tag der Beisetzung begangen wurde (Assmann 2001, 349-393). Dynastie). Entsprechend wird das Opfer an den Grabanlagen in einen sogenannten Opferumlauf eingebunden: Die täglichen Opfergaben werden zunächst zu den Tempeln gebracht und wandern dann durch die einzelnen Grabanlagen. Abb. Unter Totenkult versteht man jede Form des mehr oder weniger ritualisierten Ausdrucks der Anhänglichkeit, Hochschätzung oder Verehrung von Verstorbenen. Ägypten im Unterricht Der Totenkult der alten Ägypter umfasst viel mehr als nur das Thema Mumien. Ägypten 1. Dynastie). Zwei (unvollständige) Abschriften eines Balsamierungsrituals mit insgesamt elf Kapiteln sind aus Pap.Boulaq 3 und Pap.Louvre 5158, beide römerzeitlich, bekannt (Sauneron 1952, Goyon 1972, Sternberg 1986-1991). Gibt's bei Amazon, Buch:
Idealerweise vergingen zwischen Tod und Beisetzung 70 Tage. Der Totenkult war im alten Ägypten ebenso vielfältig und komplex wie der Götterkult. Sulawesi: Der Totenkult von Tana Toraja Indonesien. Downloads. unterrichten zusammenhängend über die rein praktische Vorgehensweise bei der Behandlung des Leichnams und der Herstellung der Mumie. Telefon: 0800 242 3546 (gebührenfrei) Abb. Aus: A.H. Gardiner / N.M. Davies, La peinture égyptienne ancienne (Art et archéologie), Paris III, 1953, o.S. Gibt's bei Amazon, Buch:
Es mussten bestimmte Vorkehrungen für das Leben im Jenseits getroffen werden. Aber es war in ihrer Vorstellung alles andere als leicht, ins Jenseits zu gelangen. A B Y D O S
), TUAT II, Gütersloh, 405-431, Vos, R.L., 1993, The Apis Embalming Ritual. Totenkult mexiko. British Museum, London (Foto: Anja Semling). Es war also kein Bereich, in dem die Toten tot sind, gekennzeichnet durch die Abwesenheit all dessen was in einer Kultur unter "Leben" verstanden wird. Zur Rezension
Vom Hauptmenü aus können die Film-Ägypten“ clips „Ägypten – Geschenk des Nils“ (1:30 min) und „Ägypten – Faszination und Forschung“ (4:50 min) abgespielt werden. die Erwähnung von drei Spruchfolgen („Totenliturgien“), für die eine Rezitation im Verlauf der Nachtwache angenommen werden kann (Assmann 2002 und 2008). Osiris erhält in dieser Nacht seinen Herrschaftsanspruch zugesprochen, doch muss er vor seinen Feinden und ihrem Eindringen in seine Ruhestätte geschützt werden, da er dies auf Grund seines passiven Daseins selbst nicht vermag. Unter Ägyptischer Kunst wird allgemein Kunst und Kultur des alten Ägyptens, der Pharaonenzeit (3000 v.Chr.–395 n.Chr. Egal, in welcher Weise die Idee einer Ruhestätte des Verstorbenen nach seinem Tod ausgestaltet war, bleibt der Begräbnisplatz der Ort, an dem der Totenkult für den Verstorbenen vorgenommen wurde. Der täglich am Grab und für den Verstorbenen vollzogene Totenkult (Assmann 2001, 285ff.) Telefax: 0711 7181 126, Konzeption und Umsetzung:
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(Jan Assmann). Deshalb hat sich über die Zeit hinweg ein sehr komplizierter Totenkult entwickelt. Charaktereigenschaften, Schutzgeist oder die Verbundenheit zwischen dem Menschen und dem Jenseits. Bilder zum Geschehen im Vorfeld der Bestattung und direkt bei der Grablegung sowie die zugehörigen Riten sind in unterschiedlichem Umfang in Gräbern vom Alten Reich bis zur Spätzeit belegt, ferner auf Papyri und Särgen (Settgast 1963, Barthelmess 1992). 3873 (Orientalia Lovaniensia analecta 50), Leuven, Abb. Stationen-Lernen: Das alte Ägypten Seite 3 von 35 Didaktisch-methodische Hinweise zum Einsatz dieses Materials Dieses Stationenlernen für die Sekundarstufe I ermöglicht eine konzentrierte und intensive Auseinandersetzung mit dem historisch relevanten Thema „Das alte Ägypten“ im Unterricht… In einer Art Rückschau schließt sich dann die Schilderung der Statuenfertigung an, bevor die zentrale Handlung des Rituals, die Öffnung des Mundes, mit diversen Gerätschaften vorgenommen und noch ein weiteres Mal wiederholt wird. Des Nachts, wenn der Sonnengott Re im Westen unterging und in der Sonnenbarke die Unterwelt zwölf Stunden durchquerte, nahm die Seele (Ba) Platz in der Barke und fuhr mit. Abb. Deshalb hat sich über die Zeit hinweg ein sehr komplizierter Totenkult entwickelt. Im Alten Ägypten Einmal für würdig (Totengericht bestanden) befunden, begann die Seele ihr Leben außerhalb des Grabes. Die Riten am Grab umfassen zunächst das Ritual der Mundöffnung, das an der Mumie vollzogen und mit einem Schlachtopfer abgeschlossen wird (dazu 2.2). Sehr schön aufgemacht, direkt einsetzbar. Wie bereits zuvor angedeutet (s. 2.2), ist dem Verstorbenen nach altägyptischem Totenglauben ein Leben im Jenseits in uneingeschränkter Beweglichkeit und Handlungsfähigkeit ganz nach seinen Wünschen gegeben, ermöglicht durch die Vorstellung eines Ba („Seele“), der die im Grab ruhende Mumie jederzeit verlassen, aber stets auch wieder zu ihr zurückkehren kann. #1. Davon zeugen die gewaltigen Pyramiden von Gizeh. Man wird davon ausgehen können, dass diese Abydosfahrt ursprünglich tatsächlich stattfand, und zwar für die vor- und frühdynastischen Herrscher vollzogen wurde, die aus dem dortigen Gebiet stammen. Unterrichtsentwürfe und Arbeitsmaterialien. 3). 7 Der Verstorbene mit seiner Frau vor dem Opfertisch (Grab des Djehuti, 18. Praxis des Totenkults 3.1. Die Alten Ägypter verdrängten den Tod nicht, sondern ganz im Gegenteil, sie wendeten ihm ein enormes Maß an Aufmerksamkeit zu. Die Seelen mussten ihren Körper wiedererkennen, nur so konnte der Verstorbene auferstehen und im Reich der Toten sein irdisches Leben fortsetzen. D.h. du kannst hier auch jederzeit noch einmal zurückkommen und üben! Aus: Wikimedia Commons; © public domain; Zugriff 2.9.2008. Der Pharao war mehr als einfach nur ein König - für die Menschen im alten Ägypten war er Herrscher und Gott in einer Person! Sie richten sich an Schutzgottheiten der einzelnen Stunden, die das Eindringen des Seth in die Ruhestätte des Osiris verhindern sollen. Des Weiteren gelangt man vom Haupt-menü zu folgenden Untermenüs: „Pha-raonisches Ägypten“, „Hellenistisches und „Römisches Ägypten“. Der Balsamierer selbst ist als → Anubis gedacht, der von Thot begleitet wird, Letzterer repräsentiert durch den Vorlesepriester, also den Zeremonienmeister. Durchgeführt wird das Ritual wiederum von Vorlesepriester und Sem-Priester, der die Rolle des Sohnes einnimmt. Kompetenzen Thema / mögliche Leitfrage(n) Inhaltliche Aspekte weitere Hinweise (z. Späterhin wird diese Vorstellung der von dem Verstorbenen erworbenen moralischen Reinheit zusätzlich in der Idee des → Totengerichts umgesetzt (Seeber 1976). in der schon früh belegten „Scheintür“. Vielen Dank. Totenkult im alten Ägypten. Damit kann die Behandlung in der Balsamierungsstätte nicht nur zeitlich als die längste Episode während der Bestattung angesehen werden, sondern inhaltlich auch als die bedeutsamste. Nirgendwo anders erfahren wir so viel über den Glauben der alten Ägypter, wie in den Gräbern der Pharaonen. 4 Mumie des Verstorbenen vor seinem Grab (Grab des Nebamun und Ipuki / TT 181, 18. 7 Der Verstorbene mit seiner Frau vor dem Opfertisch (Grab des Djehuti, 18. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es sich dabei um temporäre Bauten handelte. Osiris der Herrscher der Unterwelt und »Erster der Westlichen«. Es bleiben also die bereits im Vorfeld der Beisetzung tragenden Konstanten im rituellen Geschehen auch beim späteren Totenkult von Bedeutung. Einzelne Informationen zum Totenkult stammen zudem von Reisenden, die bereits in der Antike aus Ägypten berichteten. Der Totenkult. Es handelt sich bei Totenkulten um offensichtliche Formen einer Erinnerungskultur. Zum Auftakt entführt die Reihe ins Alte Ägypten. Abb. Der Clip „Ägypten – Geschenk des Nils“ bietet eine geographische Ein-führung in das Thema „Ägypten“ und … Abb. Die Gräber wurden kostbar verziert und mit Grabbeiga-ben reich ausgestattet, damit es dem Verstor-benen im … Das wichtigste Ziel einer Ehe war die Gründung einer Familie. mehr... Pharao Tutanchamun Tutanchamun – Der kleine König. Totenkult Die Ägypter glaubten an ein Weiterleben nach dem Tod. Grundlage dieser Identifizierungen sind die im Osirismythos (→ Osiris) mitgeteilten Ereignisse: Die Tötung des Osiris und die Zerstörung des Leichnams durch seinen Bruder → Seth, der sich mit Osiris um die irdische Herrschaft streitet, die Klage der beiden Schwestern → Isis und → Nephthys und die Suche nach den Körperteilen des Osiris sowie deren Zusammenfügung, die Empfängnis von Horus, der späterhin als Beistand („Rächer“) seines Vaters auftreten wird, und die darauf begründete Rechtfertigung des Osiris: Er wird als Herrscher der Unterwelt eingesetzt, während Horus als Erbe und Nachfolger seine Herrschaft in der diesseitigen Welt antreten wird (zu Letzterem noch im Folgenden). Balinger Straße 31 A Die Klagelieder der beiden begleiten die Balsamierung. um die Mundöffnung durchzuführen. Sonderbände der Antiken Welt
Die Sarglegung beendet den Aufenthalt in der Balsamierungsstätte. Die Seelen mussten ihren Körper wiedererkennen, nur so konnte der Verstorbene auferstehen und im Reich der Toten sein irdisches Leben fortsetzen. Tonnenschwere Steinblöcke von Menschenhand in jahrzehntelanger Arbeit aufgetürmt. Der verstorbene König, in der Unterwelt als Osiris-NN, war ständig bedroht von Apophis, der schrecklichen Schlange, die das absolut Negative und Bedrohende verkörperte und brauchte besonderen Schutz. Altägyptische Götterwelt
Abb. Größe und Ausstattung ägyptischer Gräber sind bekanntermaßen ausgesprochen vielfältig. Es war also kein Bereich, in dem die Toten tot sind, gekennzeichnet durch die Abwesenheit all dessen was in einer Kultur unter "Leben" verstanden wird. zum Arbeitsblatt. Im Kontext der Nachtwache sind auch die Texte der Gliedervergottung angesiedelt, in denen einzelne Körperteile des Verstorbenen mit Gottheiten identifiziert werden (Beinlich 1984). Zur Rezension
(Hg. Ihre Schilderungen betreffen zwar schon die nachpharaonische Zeit, sind bisweilen aber dennoch von einer gewissen Aussagekraft. Doch darf man hier die Grenzlinie von einerseits das Jenseits im Himmel und andererseits das Jenseits in der unterirdischen Sphäre, nicht so scharf ziehen, beide Male geht es nämlich um modifizierende imaginäre Bilder derselben Idee. Der Sohn eines Schreibers hatte in Ägypten die besten Chancen, Wie sah jetzt so ein Unterricht im alten Ägypten aus? „Ägypten – Faszination und Forschung“ schlägt eine Brücke in die Gegenwart und stellt die Forschungsarbeit alter-tumswissenschaftlicher Disziplinen vor. Es folgen Balsamierung (→ Mumie / Mumifizierung) und Nachtwache (zu beidem 2.1), die in den bildlichen Darstellungen zur Bestattung nur sehr selten aufgenommen werden und dann auch nur in Andeutungen erkennbar sind. Dynastie). Abb. Gesellschaft, Hochkultur, Nil, Pharao, Pyramiden, Totenkult Ägypten. In: Thür. zur Lösung. Das Grab bewahrt also nicht nur den Leichnam des Verstorbenen, sondern ist darüber hinaus auch ein Ort, dessen vordere Bereiche betreten werden können und als Kulisse für bestimmte Kulthandlungen dienten – der eigentliche Bestattungstrakt bleibt unzugänglich. Chr., ausgestellt im British Museum, London). Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Totenbuch des Schreibers Ani (vermutlich um 1500 v. Schon für die (späteren) Pyramiden des Alten Reiches wird diskutiert, inwieweit die in ihnen niedergeschriebenen Texte (→ Pyramidentexte) als Rezitationen aufzufassen sind, die während der Kulthandlungen u.a. Träger aller Handlungen im Totenkult ist der älteste Sohn und damit Nachfolger des Verstorbenen. Chr., ausgestellt im British Museum, London). Der Mythos über das Totengericht. Der Ort seiner Bestattung befindet sich in Abydos, und dort werden auch alljährlich Festspiele zu seinen Ehren abgehalten, die Tod und Wiederauferstehung des Gottes zum Thema haben. Das in seinem Kern bereits sehr alte Ritual, das sich bis in das frühe Alte Reich zurückverfolgen lässt, wurde ursprünglich an einer Statue (also dem Abbild) des Verstorbenen vollzogen, späterhin dann auch an dessen Mumie (s. Abb. Dynastie). Dieses Referat soll einiges über den sehr stark ausgeprägten Totenkult, die überzeugte Jen- seitsvorstellung und den präzisen Bau der Grabmähler also Pyramiden erklären. Direkt an der Waage des Totengericht wacht Thot über den ordnungsgemäßen Ablauf des Totengericht. Es nimmt mit der Zeit aber der Gedanke der Begegnung und des Beieinanderseins einen immer größer werdenden Raum ein, und es wird der Gedanke der „Rückkehr“ des Verstorbenen immer mehr in den Vordergrund gestellt. Gleichwohl besteht ein enger Zusammenhalt zwischen den genannten Gesichtspunkten, denn verständlich wird der Totenkult nur vor dem Glauben an eine Überwindbarkeit des Todes: Der Kult um und für den Verstorbenen soll den Übergang in die jenseitige Welt gewährleisten und soll seine Wirksamkeit auch für das Leben des Verstorbenen im Jenseits entfalten. Innerhalb der Vorgänge des Bestattungsrituals machen die Balsamierung und die sie begleitenden Riten nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich einen Schwerpunkt aus (2.1). Ziel dieser Schnitzeljagd ist es, Teil des Teams der Archäologin zu werden und gemeinsam mit dieser auf Grabung ins Tal der Könige zu gehen. Dynastie). Die genaue Lage von Reinigungszelt und Balsamierungsstätte auf dem Westufer ist unbekannt, ihr Aussehen nur in Grundzügen zu erfassen. ihre Inhalte sollen ebenfalls eine gewisse Schutzfunktion für den Verstorbenen ausüben und belegen zugleich die Funktionsfähigkeit der einzelnen Körperteile und damit des gesamten Körpers. nen besonderen Stellenwert im Alten Ägypten hatte der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod. Unter den übrigen Zeremonien hat es insbesondere das Ritual der Abydosfahrt zu einer gewissen Prominenz gebracht (2.3). Ideelle Voraussetzungen des altägyptischen Totenkults 2.1. Die Rezitationen verhelfen dem „normalen Sterblichen“, der wehrlos in die jenseitige Welt gelangt, zu diesem neuen Dasein als Herrschender. ), 2007, Ägyptische Mumien. zum Arbeitsblatt. Sulawesi: Der Totenkult von Tana Toraja Indonesien. 3.1.2 Ägypten – Kultur und Hochkultur Die Schülerinnen und Schüler können am Beispiel Ägyptens die Grundstrukturen einer frühen Hochkultur analysieren und bewerten sowie mit den Lebensverhältnissen in Europa während der Steinzeit vergleichen. Es werden also die realweltlichen Vorgänge, im Übrigen auch die benutzten Utensilien, mythologisch gedeutet und bewertet. Nach Reinigung und Salbung erfolgt der Aufbau zur Mumie, bei dem der Körper ausgepolstert und mit Binden umwickelt wird. ), und der Totenkult, der nach der Beisetzung für den Verstorbenen gepflegt wird (s. links: der Totengott Osiris mit seinen Insignien. Das 70 Tage währende Bestattungsritual wurde demzufolge nahezu vollständig von dem Aufenthalt in der Balsamierungsstätte eingenommen und geprägt. 4). Ebensolche Wiedergaben von Liturgien zum Totenkult oder Relikte davon finden sich auch in nachfolgender Zeit in den Gräbern selbst, und zwar an den Wänden, auf Särgen und Papyri (→ Sargtexte, → Totenbuch), aber auch außerhalb dieses Kontextes (Assmann 2002, 2005 und 2008). In diesen Abläufen begründet traf der Totenkult daher auch auf eine mit der Zeit immer ausgefeiltere Organisation des Nekropolenwesens (Quack, in: Landesmuseum Württemberg 2007).